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24.01.2024

Sidl: Kniefall vor Gentechnik-Lobby geht auch im EU-Umweltausschuss weiter

Mit der heutigen Abstimmung im EU-Umweltausschuss haben die von der Kommission geplanten Erleichterungen für die „Neue Gentechnik“ die nächste Hürde genommen. Die Abgeordneten haben mehrheitlich für den Verordnungsentwurf der Kommission gestimmt, durch den gentechnisch veränderte Pflanzen zukünftig in zwei Kategorien unterteilt werden, wobei jene Pflanzen, die in die erste Kategorie fallen mit herkömmlichen Züchtungen gleichgestellt werden und damit, daraus produzierte Lebensmittel nicht mehr gesondert gekennzeichnet werden müssen. „Das ist der nächste Kniefall vor der Gentechnik-Lobby zu Lasten der Konsumentinnen und Konsumenten. Es kann nicht sein, dass die Menschen im Supermarkt die Katze im Sack kaufen müssen, weil nicht mehr erkennbar ist, wo Gentechnik drinnen ist oder nicht“, kritisiert der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl das Abstimmungsergebnis und fordert eine schnelle Rückkehr zum Vorsorgeprinzip.

 

Zwtl.: Vorsorgeprinzip wurde völlig vergessen

Die geplante neue Verordnung bringt – neben der Reduktion der Kennzeichnungspflichten – auch eine weitere Abkehr vom Vorsorgeprinzip, da weder eine umfassende Risikobewertung der gentechnisch veränderten Lebensmittel, noch eine Folgenabschätzung für möglicherweise betroffene Ökosysteme vorgesehen sind. „Die neue Gentechnik-Verordnung ist ein absoluter Blindflug. So kann man nicht mit der Gesundheit der Menschen und unserer Ökosysteme umgehen“, so Sidl, der sich für eine schnelle Rückkehr zum Vorsorgeprinzip und umfassende Untersuchungen ausspricht. „Wir brauchen im Lebensmittelbereichvöllige Transparenz für die Konsumentinnen und Konsumenten und keine Deregulierung nach den Wünschen der Gentechnik-Lobby“, betont Sidl, der auch auf die negativen Folgen der geplanten Verordnung für den Bereich der Bio-Landwirtschaft hinweist.

 

Auch hier auch hier könnten Gentechnik-Lebensmittel ohne Kennzeichnung zugelassen werden. „Das wäre eine bodenlose Frechheit! Die Menschen zahlen mehr für nachhaltig erzeugte Lebensmittel und haben dann trotzdem Gentechnik am Teller. Mit Fairness hat das nicht das Geringste zu tun. Fair wäre volle Transparenz und damit die echte Wahlfreiheit für die Konsumentinnen und Konsumenten. Das ist das Mindeste, das sich die Menschen in Österreich erwarten dürfen“, so Sidl, der auch bei der kommenden Abstimmung im EU-Parlament gegen die Zulassung der „Neuen Gentechnik“ stimmen wird.

SPÖ-EU-Abgeordneter kritisiert Votum für „Neue Gentechnik“ und fordert weiterhin mehr Transparenz und echte Wahlfreiheit für KonsumentInnen